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Frauen in den Irrenhäusern des Faschismus
Im Laufe der 20er Jahre zeigte der Faschismus zunehmend seinen repressiven Charakter, ganze Bevölkerungsgruppen wurden stigmatisiert und ausgegrenzt. Dazu gehörten auch Frauen, welche den kulturellen Stereotypien nicht entsprachen und/ oder die vom faschistischen Regime zugestandenen Rollen nicht erfüllen wollten oder konnten. Sie wurden zum Zwecke der „Heilung“ in Irrenanstalten verschleppt, viele gingen dort zugrunde. Die Frauen entstammten häufig ärmlichsten prekären Verhältnissen oder waren psychisch vorbelastet, es handelte sich dabei aber auch um aufmüpfige Ehefrauen, junge Prostituierte, unangepasste Jugendliche und Opfer häuslicher Gewalt.
Dazu hat die Fondazione Università degli Studi von Teramo die Fotodokumentation „I fiori del male“ konzipiert. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Portraits dieser Frauen, die von Emotionen gezeichneten Gesichter von Töchtern, Müttern, Bräuten, Ehefrauen und Geliebten zeigen. Ergänzt werden die Fotoportraits durch Tagebucheinträge, Briefe und medizinische Akten. Die Ausstellung „Die Blumen des Bösen“ will den vielen während des Faschismus ausgegrenzten und in psychiatrische Heilanstalten deportierten Frauen Gesicht und Stimme geben.
Seit einigen Jahren ist die Wanderausstellung in ganz Italien unterwegs, die urania meran holt sie in Zusammenarbeit mit dem Frauenmuseum Meran nun zum ersten Mal nach Südtirol.
Kurator:innen: Anna Carla Valeriano und Costantino Di Sante